<p>Wetterhorn an einem Tag! Wie oft haben wir schon davon gesprochen, heute sollte die Idee in die Tat umgesetzt werden. In Oberkirch um 04 Uhr morgens abgefahren, Josi in Luzern beim Bhf. abgeholt. Auf der Fahrt über den Brünigpass lange Diskussion über Ford Kuga und das Werbekonzept des SAC. Auf der Strasse von Meiringen hinauf zum Rosenlaui die erste Prüfung: Die Fahrrillen der Strasse waren vereist, so dass ausser Rauch und Burnout gar nichts mehr ging. Dem Ingenieur ist nichts zu schwör... Josi setzte sich vorne auf die Motorhaube. Auch das zusätzliche Gewicht über der Vorderachse reichte nicht für den nötigen "Grip". Also Rückwärtsgang rein und dann mit etwas Schwung und besserer Linienwahl über die vereiste Stelle. Mehr schlecht als recht tuckerte der Corolla über die immer schlechter werdende Strasse weiter zum Hotel Rosenlaui. Nach dem 2. Frühstück und der Erkenntnis, dass Haferflocken zum Quellen auch Flüssigkeit benötigen, in der Kälte schnell die Felle montiert. Abmarsch um 6.15 Uhr bei einsetzender Dämmerung. Zuerst etwas mühsam auf dem Dossenhüttenweg durch die Macchia zur Moräne unterhalb der Dossenwand. Nun sehr schön, immer ohne Harscheisen einer sehr gut angelegten Spur folgend hinauf zum Flaschenhals unter dem Dossenbiwak. Die letzten 2-3 Tage brachten etwas Neuschnee, so dass die Hänge noch unbefahren waren. Vorne leistete mit etwa 1h Vorsprung eine 4er Gruppe die Spurarbeit. Hinten folgten weitere Gruppen. Auf 2650 m seilten wir an und ordneten Geschwindigkeit der Sicherheit unter. Die hier ansetzende Traverse gelang ohne Probleme, die Spur immer noch perfekt. Der Gletscher war sehr gut eingeschneit und bereitete uns keinerlei Probleme. Nach einer weiteren guten Stunde Ankunft auf dem Wellhornsattel. Hier fast schon aufkommende Euphorie und das Ziel scheinbar zum Greifen nahe. Das Skidepot beim Wettersattel 3500 m erreichten wir dann aber mehr kriechend als gehend. Fehlende Akklimatisation, Kälte und Müdigkeit machten uns zu schaffen. Beim Skidepot machten wir eine längere Pause. Oben mühte sich die Gruppe vor uns ab und stapfte eine Spur die Rinne hinauf zum Gipfel. Nach einer Stärkung schnallten wir die Steigeisen an und profitierten von der Vorarbeit unsere Vorderleute. Der grösste Teil der Gipfelrinne war gut verschneit und die viel erwähnten [&] nach unten geschichteten Felsen sollten heute keinerlei Probleme machen. Um 12.15 Uhr standen wir auf dem Gipfel. Die Aussicht vom Wetterhorn ist fantastisch und die Tour ambientemässig einfach grossartig. Nach ein paar Schnappschüssen und etwas Meditation machten wir uns an den Abstieg. Vor dem Wellhornsattel wurde für den kurzen Gegenanstieg nochmals kurz angeseilt, danach mit müden Beinen und immer wieder nach Luft jappsend zum Dossenbiwak abgefahren. Leider haben unzählige Heliskifahrer von der Rosenegg her kommend schon gut gearbeitet, so dass die Hänge bereits ziemlich verfahren waren. Nach dem Flaschenhals der Entscheid für Variante B: Querung zum Wandfuss der Kl. Wellhorn Ostwand, dann zuerst sehr schön und im untersten Teil bei der Schwarzflue etwas mühsam zurück zum Parkplatz beim Hotel Rosenlaui. Fazit: Landschaftlich grandiose Tour durch eine wilde und sehr einmalige Gebirgslandschaft. Für gut trainierte Skitourengeher an einem Tag machbar. Wir kommen wieder!</p>