Eigentlich wollten wir in die Wendenstöcke. Etwas oberhalb von Gadmen inspizierten wir mit Sebis Feldstecher die Lage. Alles nass, wieder einmal. Nach kurzer Besprechung entscheiden wir uns in die Engelhörner zu fahren. Dani war noch nie am Rosenlauistock. Nach dem Wechsel der Talseite und einer gefühlten halben Ewigkeit später stehen wir auf dem Rosenlauiparkplatz. Hier präsentierte sich die Lage etwas freundlicher. Die Überhängende SW-Wand des Rosenlauistocks war trocken. Wir entscheiden uns die Route Kadenz zu klettern. Für Dani das erste Mal und für mich sicher das 343. Mal, oder so. Wir kletterten beide die Ausstiegsvariante "Bananenland für Affen". Beide scheiterten im ersten Anlauf. Im 2. go schafften wir die Länge, der eine etwas souveräner als der andere. Etwas müde, aber immer noch voller Tatendrang entscheiden wir uns noch die nicht minder schöne Ausstiegslänge von Skalpell, ebenfalls 7b anzugehen. Dani liess nichts anbrennen und kletterte die Seillänge ohne den besten Griff mit einem Monsterkreuzzug und Foothook onsight. Auch ich konnte die Länge punkten, und so machten wir uns bald wieder ans Abseilen. Mühsam mit etwas Queren und Express-Einhängen kommt man vom Ausstiegsband in etwa 45m zum 3. Stand. Von hier reichen die 50m Seile direkt bis zum Einstieg. Fazit: Zählt man das Ambiente mit Wetterhorn und Rosenlauigletscher dazu, zählen die Routen in der Südwestwand des Rosenlauistocks sicher zum Schönsten in der Schweiz. Die beiden gekletterten Ausstiegslängen sind traumhaft und liessen die verpasste Wendentour schnell vergessen.