Fantastisches Nordwand-Ambiente in einer nicht erst seit Dean Potters Solobegehung geschichtsträchtigen Wand, dazu meist super Fels mit z.T. Weltklasseseillängen, die dem alpinen Sportkletterer keine Wünsche offen lassen. Für mich etwas vom Besten, was ich je geklettert bin.
Will man die Wand in einem Tag klettern, liegen keine grossen Pausen drin. Nimmt man die erste Bahn steht man gegen 8.15 Uhr auf der Station Eigergletscher. In einer Stunde erreicht man die Abseilstelle auf dem Westgrat oberhalb des Rotstocks. Mit 3x 50 m abseilen über die sehr gut eingerichtete Route stehen wir nach kurzer Querung gegen 10 Uhr beim Einstieg. Nach 7 h herrlicher Kletterei über 9 Seillängen in meist super Fels mit z.T. fordernden Abständen stehen wir um 17 Uhr auf dem Pfeilerkopf. Leider bleibt keine Zeit, sich zurückzulehnen. In einer Stunde fährt die letzte Bahn. Also schnell die mitgeführten Trekkingschuhe anziehen, und den ganzen Kletterkarsumpel provisorisch in den hinauf gehaulten Rucksack stopfen. Zunächst queren wir immer schön den Steinmännern nach über Pfadspuren nach unten. Über das mit Fixseilen gesicherte Couloir überwinden wir problemlos den Felsriegel und stehen nach 20 min wieder beim Abseilstand auf dem Westgrat. Schnell den Rest des deponierten Materials einpacken und weiter gehts. Weder Angie noch ich haben Lust nach Grindelwald zu laufen und so schaffen wir es z.T. rennend, letztlich aber sogar noch mit etwas Marge auf die letzte Bahn um 18.10 Uhr bei der Station Eigergletscher.
Angela war nicht das erste Mal hier und wollte die Route heute punkten, was ihr auch bis auf die 8. Seillänge gut gelang. Ich kletterte aus diesem Grund bis auf die 7. SL alles brav im Nachstieg. Doch ich komme bestimmt wieder. Diese Route hat es verdient, geklettert zu werden.
Viel mehr möchte ich hier nicht schreiben, obwohl es viel zu berichten gäbe. Alles weitere zu dieser super Tour darf im sehr guten Artikel von Marcel Dettling nachgelesen werden.